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Prima Klima in Lima? Ein Bundestagsbesuch

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Cop20 Lima Weitblick Hüther
Cop20 KS und FR
Auf dem Sprung zur UN-Weltklimakonferenz Cop20 nach Lima, Peru, befand sich Anna-Lena Baerbock, klimapolitische Sprecherin von Bündnis90/Die Grünen, trotzdem fand sie noch die Zeit, sich von den Klimareportern befragen zu lassen. „Was muss Ihrer Ansicht nach getan werden, um den Klimawandel auf 2 Grad zu beschränken?“, „Wäre Videokonferenzen nicht eine Alternative zu Riesentreffs wie in Lima mit all den zurückgelegten Flugkilometern?“, „Wann kommt der Kohleausstieg?“, „Wie fänden Sie ein co2-Konto für jeden einzelnen Erdenbürger?“, „Wie sind Sie zur Politik gekommen?“ oder „Wie stehen Sie zu Fast Food?“ waren nur einige der Fragen, mit denen sich Frau Baerbock konfrontiert sah. Dass…

…. nur noch ein Fünftel der weltweiten Erdöl- und Kohlereservern gefördert werden dürften, um einen sich selbst beschleunigenden Klimawandel zu vermeiden (und damit unter der 2 Grad Grenze zu bleiben)

… Deutschlands drittgrößtes Kohlekraftwerk in der Lausitz soviel ausstößt wie 60 Länder zusammen und über seinen Feinstaub-Ausstoß die Gesundsheitskosten unnötig in die Höhe treibt

… Deutschland große Probleme hat, das selbstgesteckte Ziel „40% weniger co2 von 1990 bis 2020“ zu erreichen und dass dafür ein schrittweiser Kohleausstieg notwendig wäre

… gleiche Verschmutzungsrechte für alle – im verträglichen Rahmen für die Ökosysteme – bedeuten würden, dass jeder Mensch auf der Welt nur noch 2 Tonnen co2 pro Jahr ausstoßen dürfte (die Durchschnittsdeutsche zur Zeit: 10 Tonnen! „Wieviel Erden brauchst du?“ Einfach mal selber ausrechnen z.B. auf der Webseite von WWF Schweiz!)

Bundestag 1

All diese Erkenntnisse waren den Schülern in verschiedenen Zusammenhängen schon einmal begegnet – beim PIK, in der Lausitz, in Warschau, bei Umfragen auf der Straße – selten jedoch so komprimiert und engagiert vorgetragen! Was genau der Gipfel in Lima und das angestrebte Abkommen in Paris ein Jahr später bringen werden, soll bei einem weiteren Gespräch mit Anna-Lena Baerbock erötert werden, in einer Videokonferenz Lima-Potsdam innerhalb der nächsten zwei Wochen.

Am Bahnhof fand sich noch Zeit, ein paar Tageszeitungen einzukaufen und eine Mini-Presseschau zur Eröffnung des Weltklimagipfels zu erstellen. Die gefundenen Karikaturen sind zu Anfang dieses Blogeintrags zu sehen. Der Klimagipfel ist auf dem Blog http://www.klimaretter.info und in der wochentäglichen Deutschlandfunksendung „Umwelt und Verbraucher“ (z.B. hier) zu verfolgen. „Verflixt und zugenässt“ war der Titel des jüngsten Wissenschaft im Brennpunkt Beitrags, vom 30.11., ebenfalls im Deutschlandfunk. Die WDR-Jugendsendung „9einhalb“ hat ihre Jubiläumssendung dem Klima gewidmet: „Eure Fragen zum Klimawandel!“

Für die Comments: Was erhofft ihr euch von der Klimakonferenz in Lima? Was seid ihr selber bereit zu tun? Habt ihr noch mehr Karikaturen (ähnlich wie oben) gefunden? Und speziell an Frau Baerbock: Gibt es Neuigkeiten aus Lima?

Kir

4 Kommentare zu “Prima Klima in Lima? Ein Bundestagsbesuch

  1. Ihr Fussabdruck

    Bravo! Ihr ökologischer Fussabdruck von
    2.2

    Planeten ist kleiner als der des Durchschnitts-Schweizers. Mit unseren Tipps können Sie Ihren Fussabdruck weiter verringern. Mit Ihrem Lebensstil können Sie ausserdem Spuren bei anderen Personen hinterlassen: Seien Sie ein Vorbild!

  2. Liebe Klimareporter-AG,
    lieber Florian Kirchesch,

    hier ein kurzer Zwischenbericht aus Lima.

    Die aktuelle Konferenz in Lima (Peru) ist die Vorbereitung für die wichtige Klimakonferenz in Paris 2015, auf der ein verbindliches internationales Klimaschutzabkommen für die Zeit nach 2020 beschlossen werden soll um die globale Erwärmung auf höchsten 2 Grad zu begrenzen. Zu Beginn der Konferenz sah es auch noch ganz gut aus, dass man sich dafür in Lima auf eine Textgrundlage einigt. Nach der EU hatten nämlich auch China und die USA Ende November ihre Ziele zur Reduktion von Treibhausgas für die Jahre bis 2030 verkündet. Zwar reicht das zur Bekämpfung des Klimawandels noch nicht aus, aber immerhin war es ein Signal. Der Präsident der Klimakonferenz, der peruanische Umweltminister Manuel Pulgar-Vidal, eröffnete die Konferenz vor rund zehn Tagen daher auch mit einem optimistischen „Welcome to Act Now“. Die Verhandlungen in den letzten Tagen in Lima gestalten sich jedoch etwas zäh. Vor allem die Arbeit am wichtigen Abschlusstext, der die Grundlage für den Vertragstext von Paris im nächsten Jahr bilden soll, gestaltet sich als äußerst schwierig. So ist der ursprünglich vorgelegte Vertragstext von zwölf Seiten auf inzwischen über 50 Seiten angewachsen. Insbesondere die Frage, ob neben den Industriestaaten auch die sogenannten Entwicklungs-, aber vor allem die Schwellenländer (Brasilien, China, Indien) zentrale Beiträge zur Minderung von CO2 leisten müssen, ist höchst umstritten. Auch über die Frage der Klimafinanzierung, also wie viel Geld die Industriestaaten den weniger entwickelten Ländern zum Klimaschutz und zum Schutz vor Klimaschäden zahlen sollten, herrscht weiter keine Einigkeit. Bis Samstagnacht wird daher sicher noch weiter verhandelt.

    Beste Grüße
    Annalena Baerbock

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